Historisches Museumsgebäude
Das TheaterFigurenMuseum Lübeck - Ein Ort mit Geschichte
Das Theaterfigurenmuseum erstreckt sich über mehrere Gebäude: Kolk 14, 16, 18 und den St.-Jürgen-Gang 5, 6 und 7. Ebenso wie unsere Exponate erzählen die Häuser Geschichten, die erzählt werden wollen.
Der St.-Jürgen-Gang ist von der Kleinen Petersgrube, rechts neben dem Museumseingang, einsehbar. Bereits 1342 ist der Gang als Hof nachzuweisen, zu dem 1470 außer dem Vorderhaus schon drei Buden gehörten. Die Gebäude im St.-Jürgen-Gang 5, 6 und 7 wurden ursprünglich als Ganghäuser genutzt. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Renaissance). 1975 wurden die Gebäude entkernt und als Museumsräume ausgebaut. Der Denkmalschutz erstreckt sich auf die Gebäudefront. Zugang zum St.-Jürgen-Gang erfolgt über die Kleine Petersgrube 4 (verschlossen). Über dem rundbogigen Taustabportal befinden sich ein Doppelwappen (links Ritter St. Georg, rechts Mühlrad mit Lilie) und die folgende Inschrift:
Whar dine Thunge mit flit
Und truwe Godt
De segen et alle tidt.
1587
Die Gebäude Kolk 14 und 16 besitzen zur Straße eigene Fassaden und Dächer mit Stufengiebeln des 16. Jahrhunderts.
Mauerreste belegen, dass das Gebäude Kolk 18 einen Vorgänger aus dem frühen 14. Jahrhundert hat. Auch für das Gebäude Kolk 14 führen archivalische Nachrichten zurück bis ins späte 13. Jahrhundert (1297 Ersterwähnung) bzw. frühe 14. Jahrhundert (1327 Hauskauf). Das schmale Haus Nr. 16 ist um 1574 errichtet worden.
Die ursprünglich hochrangige Ausstattung des Hauses Kolk 16 und Durchgänge zu Haus Nr. 14 deuten darauf hin, dass Kolk 16 als Verbindung zu Nr. 14 konzipiert war. Im Innern der Nr. 16 sind bedeutende barocke Ausmalungen gefunden worden, die jedoch nur gesichert und verschalt wurden, vermutlich weil das Geld für die Restaurierung fehlte. Wahrscheinlich besaß Kolk 16 die Funktion eines Seitenflügels oder Altenteils. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Dimensionen ist das Gebäude Kolk 16 von besonderem historischem und sozialhistorischem Interesse: bei ca. 9 Metern Tiefe und 13 Metern Höhe ist es nur 3 Meter breit. Trotz seiner Schmalheit erhebt es mit seinen 3 Vollgeschossen und einem eigenen Staffelgiebel den Anspruch eines selbstständigen Hauses.
Kolk – die Erklärung des Straßennamens
Es gibt zwei unterschiedliche Erklärungen zu dem ungewöhnlichen Straßennamen:
Eine Theorie besagt, dass die Straße nach einem Gerhard vom Kolke benannt wurde, der hier im 14. Jahrhundert Liegenschaften besaß.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass der Name daher rührt, dass nördlich der Marlesgrube Wasserbäche zur Trave hinabflossen. Daran erinnern die aus ältester Zeit stammenden Straßennamen „Kiesau“, „Depenau“ und „Kolk“. Der Begriff „Kolk“ kommt von Kule=Kuhle= Tiefe, die von überströmendem Wasser ausgehöhlt wurde.
Erstmalig wurde der Straßenname „to dem Kolke“ 1334 für das damalige Grundstück Kolk 14-20 erwähnt. Erst im 15. Jahrhundert wurde der Namen auf die ganze heutige Straße übertragen.
Hier bekommen Sie einen Überblick über unsere Räumlichkeiten